Freizeitgestaltung für Menschen mit geistiger Behinderung ist mehr als nur das Ausfüllen „freier Zeit“ mit tagesstrukturierenden Maßnahmen.
Eine vielseitige und den Bedürfnissen der Bewohner gerecht werdende Freizeitgestaltung hat einen besonderen Stellenwert. Dabei ist die Freizeit neben ihrer Bedeutung für die Erholung, Lebensfreude und Weiterbildung auch ein Feld, das besonders viel zur gesellschaftlichen Integration behinderter Menschen beitragen kann. Anders gesagt: wer in der Freizeit nicht dabei ist, der gehört nicht dazu!
Gestaltung und Warnehmung der Freizeit erfüllt dabei folgende Funktionen¹:
- Erholung
und Entspannung
Bedürfnis nach Erholung, Gesundheit und Wohlbefinden
Ausruhen
gesundheitsfördernde Tätigkeiten
- Ablenkung
und Zerstreuung
Bedürfnis nach Ausgleich, Zerstreuung und Vergnügen
Ausgleich von Enttäuschungen und Entbehrungen
- Lernen und Weiterbildung
Bedürfnis nach Kennenlernen, Lernanregung und
Weiterlernen
Lernen von Freiheit in Freiheit
soziales Lernen
- Selbstbestimmung
und Selbstfindung
Bedürfnis
nach Ruhe, Muße und Selbstbesinnung
Nachdenken
religiöse Andacht
- Mitteilung und
Partnerschaft
Bedürfnis nach Mitteilung, Kontakt und Geselligkeit
Austausch von Informationen
Artikulation individueller Bedürfnisse im Dialog
Sensibilisierung für die Gefühle und Absichten anderer
- Sozialorientierung und
gemeinsame Lernerfahrung
Bedürfnis nach Zusammensein, Gemeinschaftsbezug und
Gruppenbildung
Orientierung an Institutionen
Hineinwachsen in die Gemeinschaft
- Beteiligung und Engagement
Bedürfnis nach Beteiligung, Engagement und sozialer
Selbstdarstellung
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
demokratische Mitsprache
- Kulturelle
Selbstentfaltung und Kreativität
Bedürfnis nach kreativer Entfaltung, produktiver Betätigung
und
Teilnahme am kulturellen Leben
Teilnahme an der Gegenwartskultur
Erlernen kulturtechnischer Fertigkeiten
Auch in der Freizeit brauchen geistig behinderte Menschen mehr als andere Anregung und Begleitung. Die meisten können nicht dauerhaft auf „gestaltete Freizeit“ verzichten. Das heißt, dass Programme in erster Linie die Neigungen und Möglichkeiten der Teilnehmer berücksichtigen müssen, insbesondere für Menschen mit schweren Behinderungen. Die Planung der Freizeitaktivitäten erfolgt dabei unter maßgeblicher Beteiligung der Bewohner. Dabei wird auch genügend Raum für spontane Freizeitgestaltung berücksichtigt.
Das Freizeitangebot der Regensburger Wohnstätten unterstützt und fördert die vorstehend genannten Funktionen durch:
- Ausflüge und Urlaubsfahrten

- Spiel- und Sportveranstaltungen
- Musik- und Erlebnispädagogik
- Theatergruppen
- Kurse für Kulturtechniken
- Einkäufe
- Schwimmen
- Entspannungskurse
- Besuche kultureller Veranstaltungen
- Kirchgänge
- Gesprächskreise
- Bastel- und Handwerksgruppen
- Anwendung zeitgemäßer Technik im Spiel- und Kommunikationsbereich
- Einzel- und Gruppentherapiemaßnahmen